Freitag, 10. September 2010



Ich werde euch nun eine kurze Beschreibung vom Land der Schweden geben... Dort gibt es Amazonen, Hundeköpfe, Zyklopen die nur ein Auge auf der Stirn haben...

Das habe ich aus dem Museum in Gamla Uppsala, es erklärt nett und anschaulich in welchem Volk ich mich gerade aufhalte^^
Nein, im Ernst, etwaige Amazonen kann man zwar durchaus beobachten, doch bis jetzt sind mir die meisten Schweden recht menschlich erschienen.

Gestern hatte ich die Gelegenheit, ein weiteres Stück schwedischer bzw uppsala-ischer (Himmel, wo ist die Grammatik) Kultur kennenzulernen: Meine Nation veranstaltete eine Einführung für alle Neumitglieder.

Weil ich da noch keine einzige Person kannte, setzte ich mich einfach neben die Person, die mich am nettesten anlächelte. Diese begann dann auch gleich eine Unterhaltung. Ich schaffte drei Sätze, bis ich das erste mal nach einem Wort suchen musste - also definitiv eine Steigerung-, woraufhin sie die Stirn runzelte und mich fragte, wo ich herkomme.
Die Antwort überraschte sie offenbar - sie hatte mich für eine Dänin gehalten.

Ich wusste nicht wirklich, was ich von dieser Aussage halten sollte - konnte ich es als Kompliment auffassen, da Dänisch ja immerhin eine skandinavische Sprache ist? Oder sollte ich anfangen zu weinen, weil Dänisch eigentlich nur aus Zunge verknoten besteht und niemand, nicht einmal viele Schweden, einen Dänen versteht? Ich bin noch unschlüssig.

In der Nation gab es jede Menge zu sehen, es scheint da auch jede Menge loszusein. Café, Disko, Pub, Bibliothek, Sportgruppen und noch einiges mehr - langweilig wird mir also trotz der vielen Freizeit sicher nicht so schnell.

Nach der Führung gab es ein traditionelles schwedisches "middag" - nicht verwirren lassen, so heißt das Abendessen. Es gab Erbensuppe, was besser geschmeckt hat als es klingt, aber das lag vielleicht daran, dass ich verdammt hungrig war.

Das Essen wurde immer wieder unterbrochen um zu singen. Für Uneingeweihte wie mich lag ein Buch mit Texten auf dem Tisch, aber die meisten Schweden konnten auch so mitsingen. Das hatte zur Folge, dass die Stimmung bald am Kochen war. Wer auch immer die Gerüchte in die Welt gesetzt hat, die Schweden seien kühl und zurückhaltend, hat sich wohl in einer einsamen Hütte im Wald aufgehalten und in all der Zeit nur den Postboten getroffen.

Zu Dauerbrennern wie "Mehr Branntwein im Glas", "Da kommt der Punsch", "Trink den jetzt, verdammt" oder Liedzeilen wie "Wenn dir das Grab zu tief vorkommt, dann trink einen, oder zwei oder drei, dann stirbst du zufriedener" wurde geschunkelt, gegrölt und zuletzt auf den Stühlen getanzt, dass sich jedes bayrische Bierzelt eine dicke Scheibe von abschneiden kann.

Heute morgen musste ich denn auch tatsächlich mal die Uni aufsuchen um eine Einführungsveranstaltung von meinem Distanzkurs zu erleben, der normalerweise über das Internet abgehalten wird.
So etwas bleibt aber eine Ausnahme, ich bin es auch schon gar nicht mehr gewohnt und war sehr froh, als mich der langhaarige Busfahrer, der sein Gefährt dankenswerterweise mit Iron Maiden beschallte, gegen Mittag wieder vor meiner Haustür ablieferte, wo ich sofort die verpasste Menge Schlaf nachholte.

Diese Unterbrechung bleibt denn auch das einzig negative, dass ich für diese Woche berichten kann, außer vielleicht ein beginnendes Prinzessin auf der Erbse-Syndrom und fiese Rückenschmerzen, verursacht von einer viel zu weichen Matratze - das heimische Bett ist dem Auslandsstudenten eben heilig.


Zum Abschluss ein bisschen Schwedischkunde - woran erinnert euch das?

Vi befann oss någonstands i närheten av Barstow just där öknen tog sig början när drogerna började ta. Jag minns att jag sa någonting i stil med "Jag känner mej lite yr i huvudet; kanske bäst att du kör..."
Och plötsligt hördes ett förfärligt dån omrking oss och himlen var full av vad som såg ut som jättestora fladdermöss...


Richtiiig... als ich im Buchhandel auf der Suche nach Kursliteratur bei meinem all-time-favourite auf schwedisch vorbeikam, konnte ich nicht anders, ich musste es einfach kaufen - Fear and Loathing auf schwedisch, das muss ein Erlebnis sein! Oder halt - es heißt hier ja Skräck och avsky i Las Vegas

In diesem Sinne, bis zum nähsten Mal - mir bleibt abschließend nur zu sagen:
"Jag har min advokaaaaaaaaat... hos mig!"

2 Kommentare:

Norman hat gesagt…

lass mich raten :D
Ich habe meinen Anwaaaaaaaalt...bei mir!

KaosK hat gesagt…

Precis... xD