Dienstag, 18. Oktober 2011

Von Schafen umgeben

Hidiho!

Ja, lange nicht gemeldet, einfacher Grund: Vodafone ist gemein. Da haben wir uns nämlich einen Internet-Stick gekauft, der angeblich überall da funktioniert, wo es Handyempfang gibt - ja, denkste!
Aber der Reihe nach.

Nachdem wir eine Woche in Auckland verbracht hatten, wurde uns das auf Dauer zu teuer - die örtlichen Hostelbetreiber nahmen nämlich die Rugby-WM, die hier gerade stattfinden, zum Anlass, die Preise kräftig anzuziehen. Mir gefällt die Stadt zwar nach wie vor, aber es gibt ja noch genug anderes zu sehen, also sind wir erst einmal Richtung Norden gefahren. Im Hostel haben wir zwei deutsche Mädchen kennen gelernt (Nein, nicht die viel geschimpfte Nervfraktion^^), die ebenfalls nach Norden wollten und uns in ihrem Auto mitgenommen haben. Ja, das Auto... Eine Geschichte für sich.

Es ist ein Van, in dem sie auch schlafen wollen. Leider lassen sich hinten nicht alle sitze umklappen, was die Sache etwas schwierig macht. Außerdem hat sich nach dem KAuf herausgestellt, dass es Öl verliert, und innen stinkt es beim Fahren dermaßen nach Benzin, dass wir es kaum ausgehalten haben. Aber die beiden wollten sich dadurch nicht entmutigen lassen - immerhin hatten sie dafür 3500 Dollar bezahlt. Basti und ich waren froh, dass es nicht unser Auto war - und, dass wir nicht allzu lange mitfahren mussten, denn haua, das Mädel hatte einen Fahrtsil drauf... Ich sah mich schon im nächsten Graben oder schlimmer, in der nächsten Schlucht, denn die Landschaft wurde kaum, dass wir aus Auckland draußen waren, extrem hügelig und die Straßen klein und kurvig.

Aber so sind wir immerhin relativ günstig an unser nächstes Ziel gekommen - Paihia. Klingt tropisch? Sieht auch nach Karibik aus. Weite Strände und davor unzählige Inseln, denn die Gegend heißt nicht umsonst Bay of Islands. Direkt hinter dem Strand ragen dann wieder Hügel aus dem Boden, in die die Neuseeländer ihre Häuser hineingebaut haben - wunderschön. Leider haben wir immer noch Pech mit dem Wetter, so dass wir das Meer noch nicht richtig genießen konnten - aber am einzigen Sonnentag haben wir uns natürlich direkt einen Sonnenbrand geholt.

Wir sind vermutlich jeden Wanderweg der Umgebung gegangen und haben den Ort gesucht, an dem Neuseelands Geschichte beginnt, zumindest aus Sicht der Weißen - die Waitangi Treaty Grounds, wo der Vertrag von Waitangi unterzeichnet wurde. Dieser hat praktisch den Grundstein der Geschichte der Besiedlung Neuseelands gelegt, denn durch ihn wurde das Land eine britische Kolonie - die Maoris traten ihren Anspruch auf Souveränität ab und wurden dafür britische Staatsbürger. Das Informatinszentrum dazu war in etwas so interessant, wie es sich anhört, aber es liegt wunderschön auf einer Klippe mit Aussicht über das Meer, also haben wir dort die Sonne genossen.
Auch spazieren gehen oder wandern oder wie man das nun nennen mag, ist total interessant, weil man sich am Wald einfach nicht sattsehen kann - denn er ist total anders als alles, was man aus Deutschland kennt. Dort wachsen riesige Farne und Palmen, selbst die Vögel zwitschern total abgefahren, es fühlt sich sehr fremdartig und gleichzeitig faszinierend an - paradiesisch eben - und man möchte stundenlang ins Dickicht starren.

Weil das Wetter nicht besser wurde, haben wir uns dazu entschlossen, für eine Woche auf eine Farm zu gehen und dort für Unterkunft und Essen zu arbeiten - wir wollen nämlich unbedingt noch an die nördlichste Stelle Neuseelands fahren, wo Tasmanische See und Pazifik zusammenfließen, aber da wäre besseres Wetter schon toll.
Und so sind wir bei Heather und Rob gelandet - am Ende der Welt, umgeben von Schafen.

Weil wir kein Auto haben und Heather sowieso in der Nähe von Paihia war, hat sie uns netterweise gleich mitgenommen - aber vorher mussten wir einen Nachmittag im Kawakawa Country Music Club überstehen, denn dorthin war sie nämlich unterwegs. Auch ein Erlebnis, kann ich nur sagen - da spielt eine Band, und jeder der will, kann singen.
Basti und ich haben das Durchschnittsalter drastisch gesenkt, sagen wir, um dreißig Jahre, dementsprechend schräg haben uns alle zunächst angesehen - aber, und das ist das tolle an den Kiwis: Viele kamen einfach vorbei, haben sich eine Weile zu uns gesetzt und sich mit uns unterhalten, mit einer Offenheit, die man in Deutschland (oder zumindest in Franken) so nicht kennt. Eine Freundin von Heather hat uns auch direkt zu sich eingeladen, einfach weil sie gern Besuch hat.
Doch so nett sie alle waren - nach den vier Stunden Countrygedudel war mein Gehirn nah dran, zu zermatschen.

Zum Glück ging es dann weiter auf die Farm. Und nun sitzen wir hier also in the middle of nowhere, umgeben von Schafen, Kühen und sieben Hunden. Mir gefällt es total gut, und bis jetzt ist die Arbeit auch nicht zu anstrengend. Außerdem muht, bellt und mäht es ständig um einen herum und wir werden eine Woche lang keinen Cent ausgeben, weil es hier gar keine Möglichkeit dazu gibt.


An die Kommune: Nee das Wetter ist immer noch genauso doof. Selbst die Kiwis bestätigen, dass der Frühling ungewöhnlich nass ist. Jaja, der Tanker. In die Bucht, wo er auf Grund gelaufen ist, wollten wir eigentlich als nächstes, denn da gibts momentan angeblich an meisten Arbeit, mal sehen was dan vom Wal noch da ist. Der hatte Glück, dass grad Rugby-WM ist und die Neuseeländer momentan an nichts anderes denken... Denn das ist die schlimmste neuseeländische Naturkatastrophe, zumindest laut Zeitung.
Hoffe, der Gang in den langen Gang war erfolgreich und NEIN, ich wollte es NICHT wissen, wie gut, dass du Gedanken lesen kannst! ... Hach... irgendwie fehlt mir die Dummschwätzerei ziemlich^^ Eine dicke Umarmung an euch alle!

Jule: Naja, solange sie wieder auf haben! BuWi also, bin gespannt obs dir gefällt! Dem Basti gehts wieder gut, obwohl er grad vielleicht n bisschen genervt ist, weil er im Regen Zäune bauen muss während ich drinnen die ganze Zeit nur am backen bin^^
Und jetzt kommen die Bilder:


Soviel Strand und so schlechtes Wetter...


Paihia


Auckland im Hintergrund


Die Emirate von oben (Irgendwie is die Reihenfolge beim Hochladen durcheinander gekommen)


Das momentane Wetter: Regen, Regen, Regen.


Solche Farne wachsen hier überall



Blick auf den Pazifik


Unser Hostel in Paihia - ja, hier wachsen Palmen

Mehr Bilder folgen!

2 Kommentare:

Larissa hat gesagt…

Huhu,

Wah, ich dachte bis eben, dass du erst gehst :o Dabei bist du ja schon so 'lange' da... Bin jetzt ernsthaft aufgeregt, wahrscheinlich dauert das ein paar Stunden bis Ich das alles halbwegs mit Hirn durchlesen und verdauen kann, scheint ja viel passiert zu sein. XD

Achso, ja- was ich sagen wollte... Meinst du es gibt irgendwie die Möglichkeit im Kontakt zu bleiben, mal abgesehen von Howrse (da sind wir im Moment beide sehr aktiv)?
Bei Skype scheine ich dich nicht zu erwischen, auch wenn die Zeitverschiebung NZ <-> CN vllt. doch etwas günstiger ist... Keine Ahnung... Wär lieb wenn du dich mal meldest sobald es irgendwie geht, es sind wieder Monate vergangen : /

Die Bilder erinnern mich wahnsinnig an Malaysia, vorallem das mit dem Regen und den Palmen, da kriegt man Fernweh.

Liebe Grühüße und hoffentlich bis alsbald
(Ich hoffe du weißt noch wer ich bin :D)

Annika hat gesagt…

Ich will auch in einem paradisischen Wald gehen und an weißen stränden sitzen ò.ó
Naja hier ist es auch ok^^. Aber langsam wirds echt verdammt kalt. Wenn man ausm haus rausgeht sieht man seinen Atem so wie im Winter und die Dächer sind früh schon weiß vor Frost...Aber die Sonne scheint auch manchmal!